Strom-Akku statt Diesel: Traktor mit Elektroantrieb
(www.br.de)
from Der_aus_Aux@feddit.org to dach@feddit.org on 21 Jul 2024 06:22
https://feddit.org/post/974653
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Komme vom Land und hoffe dass sich Elektrotraktoren durchsetzen. Anders als bei Autos kommt der Lärm bei Bulldogs nicht von den Reifen und während der Erntezeit ist es teilweise echt unerträglich die Fenster zu öffnen.
Ein Großteil des Erntelärms kommt von den Anbaugeräten (z.B. Mähwerke). Die lassen sich praktisch nicht leise bauen.
Da hast du recht. Ich rede aber davon, dass die Maschinen alle erstmal zum Feld fahren müssen
Das stimmt natürlich.
Toll … vor einiger Zeit hieß es noch das geht nicht, weil der Akku zu schwer sei. Ü
Der Wechselakku ist das Thema. Wenn du noch einen am Feldrand stehen hat und einen daheim beim Aufladen, kannst du mit geringerer Reichweite aka Gewicht arbeiten.
Wechselakkus sind auch die einzige Möglichkeit, einen Elektrotraktor zur Erntezeit überhaupt betreiben zu können, dann da muss die Maschine im schlimmsten Fall praktisch rund um die Uhr durchlaufen. (Ernte ist extrem wetterabhängig und muss deshalb evtl. schnell gehen, außerdem wird das, wenn Spezialmaschinen, wie z.B. Mähdrescher benötigt werden, oft mit Unterstützung von Lohnunternehmern durchgeführt, die stundenweise abrechnen und aufgrund des Auftragsvolumens nur für eine kurze Zeit zur Verfügung stehen)
Dachte das war umgekehrt, dass die Trecker leichter gebaut werden mussten, um die Reichweite des Akkus zu erhöhen. Gewicht ist doch was gutes, um die schweren Geräte ziehen zu können?
Ich nehme mal an (bin kein Experte) dass zu hohes Gewicht ein Problem auf dem Feldboden ist
Gewicht ist gleichzeitig nützlich und schädlich. Zum Einen braucht man ausreichend Gewicht für hohe Zugkraft, oder ausreichend Gewicht an der richtigen Stelle (i.d.R vorne), um schwere Anbaugeräte heben zu können, zum Anderen führt höheres Gewicht zu mehr Bodenverdichtung, ist also schlecht fürs Feld. Traktoren sind schon alleine dadurch, dass sie sehr robust gebaut sind, recht schwer, obwohl da durchaus auf Leichtbau geachtet wird. (z.B. fehlt da oft ein Rahmen im eigentlichen Sinn, Motorblock und Getriebe erfüllen meistens diese Funktion mit)
Akkutechnik hat sich in den letzten paar Jahren stark weiterentwickelt, das kann also durchaus der Fall sein.
Ich wünsche dem Startup viel Erfolg, auch beim steten Kampf gegen die Fossil-Lobby und deren Vertretern von CDU und FW
Das Problem war hier nicht die Lobby, sondern das Fehlen eines praktikablen Systems. Ohne Wechselakku funktioniert ein elektrischer Traktor nicht, denn in der Erntezeit müssen die Maschinen evtl. praktisch rund um die Uhr durchlaufen. Das funktioniert nicht mit fest verbautem Akku. Ein moderner großer Traktor ist eine längerfristige Investition von mehreren hunderttausend Euro, sobald sich das wirtschaftlich lohnt, (das ist ja laut Artikel der Fall) werden Leute sowas kaufen.
Bitte auch elektro Müllabfuhr mit leisem Entlehren. Wenn unsere vorbeifährt bekomme ich im Sommer immer fast einen Herzinfarkt, weil ich meist noch schlafe und dann aus dem Bett geworfen werde, trotz Ohren Stöpsel. Jedes mal Adrenalin rush vom feinsten.
Kommt bald. Ab nächstem Jahr mit flexiblen Stromtarifen ganz schnell.
Das Ausleeren der Tonnen lässt sich nur sehr schwer leise gestalten, denn irgendwie muss der Müll in vertretbarer Zeit raus aus der Tonne. Das geht am Besten durch ruckartiges Ausleeren. Moderne Zivilisation hat eben ihren Preis.
Die Bauern haben ja wenn sie clever sind ja eh bereits riesige Solaranlagen auf ihren Dächern. Und da würde das mit den Wechselakkus echt Sinn machen - der Stall lädt den Akku, der Bauer fährt damit quasi zum Nulltarif und es ist umweltfreundlich. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass man um das wirklich ökonomisch zu machen dann den subventionierten Agrardiesel abschaffen müsste…
Nein, rechnet sich jetzt schon. Steht ja im Artikel. Das Problem sind bei Innovationen immer die Beharrungskräfte, speziell auf die alten Prozesse. Neue Technologie = neue Prozesse. Das dauert bei manchen Gehirnen aber etwas länger bis die sich gedanklich umstellen können.
Will heissen E-Fahrzeuge machen Sinn bei Traktoren, Feuerwehren, Krankenwagen, Paketwagen, Müllabfuhren, und und und. Alles Fahrzeuge, die mehr stehen als fahren. Und wenn, dann kurze Strecken fahren (Aber das Thema Reichweite und Ladedauer ist eh schon gelöst mit Feststoffbatterien)
Das sind Anwendungen, die auch bei Ausfall der Energieversorgung weiterfunktionieren müssen, da wird es schwierig, Elektrofahrzeuge, auch mit Wechselakku-Systemen, zu verwenden.
Insbesondere bei Feuerwehren und Rettungsdiensten wird das schwierig, dass die Fahrzeuge in der Summe sehr viel stehen, spielt da keine Rolle, denn Großschadenslagen benötigen sehr viele Fahrzeuge für sehr lange Zeit auf sehr engem Raum. Das macht schon mit Verbrennungsmotoren, die eine vielfach höhere Energiedichte haben, als batterielektrische Antriebe, die Kraftstoffversorgung zu einer logistischen Herausforderung. Solche Nischenanwendungen wären übrigens ein legitimer Anwendungsfall für E-Fuels bei Landfahrzeugen. E-Fuels wird es ohnenhin geben müssen, denn kommerzielle Luftfahrt funktioniert ohne die hohe Energiedichte flüssiger Kohlenwasserstoffe nicht wirklich.
Das Problem sind solche Wochenenden wo die Maschinen im Prinzip rund um die Uhr laufen müssen. Im Moment ist Heu machen extrem schwierig, weil es kaum lange genug am Stück trocken ist. Wenn es das mal ist, dann wird von morgens bis nachts gearbeitet und schlafen steht hintenan. Da ist keine Zeit das Dingen aufzuladen. Und der Fall MUSS abgedeckt sein, das ist keine Gewohnheitssache, auch wenn er nur 10% der Jahresarbeitszeit ausmacht.
Leider wahr.