Zu Beginn des Ruhestands: Soziales Pflichtjahr für Baby-Boomer?
(www.br.de)
from wuerger@feddit.org to dach@feddit.org on 26 Jun 2024 05:16
https://feddit.org/post/167536
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Ein “Dienst an der Gesellschaft” für alle, die in nächster Zeit in Rente gehen – mit dieser Forderung will Ex-Bundesfamilienministerin Schröder eine Debatte über Generationengerechtigkeit anstoßen. Worum es geht und wie realistisch das ist.
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Es gib so viele von denen, die werden sie einfach aus ihrem Amt wählen.
Nicht vergessen, Demokratie ist nur die Tyrannei der Mehrheit.
Eine CDU-Politikerin fordert das? Die Karriere dieser Frau ist damit beerdigt.
War tatsächlich auch mein erstr Gedanke.
Auf der anderen Seite könnte das tatsächlich Kalkül sein. Die CDU biedert sich eventuell nun der Jugend an, weil sie durch die EU-Wahlen gemerkt haben, dass ihre ewiggestrigen Steinzeitansichten bei der aufgehetzten Jugend hängenbleiben.
Damit ist eigentlich schon im Artikel alles gesagt.
Wie werden mir meine Ehrenamtszeiten in verschiedenen Vereinen angerechnet? - Nur um den Faden mal weiter zu spinnen.
Aber es wäre schon eine interessante Idee, ab man frische Ruheständler (ohne Pflicht) zu mehr Engagement im Ehrenamt gewinnen könnte. Ob man das von offizieller Seite promoten könnte.
Ja, freiwilliges Engagement wäre definitiv eine gute Sache. Im Alter aktiv zu bleiben ist ja auch gesund, gerade auch unter dem Aspekt der Vereinsamung.
Genau deswegen ist dieses verdonnern zu einem sozialen Pflichtjahr egal ob für Jung oder Alt total bescheuert.
Die Politik sollte ein Interesse daran haben, dass jeder in der Gesellschaft freiwillig Bock hat sich zu engagieren und das einfach entsprechend unterstützen und fördern. Das ist aber denke ich ein Gesamtpaket was unsere heutige Politik komplett überfordert, weil es nicht nur in einem Zuständigkeitsbereich liegt.
Eine Gesellschaft, in der Menschen das tun wollen und können, ist aber politisch schon lange nicht mehr gewollt, denn grenzenlos egoistische Hyperindividualisten lassen sich besser
ausbeutenökonomisch verwerten.Das würde dann ähnlich laufen, wie mit den Bundesverdienstkreuzen, die für langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten fast ausschließlich an abgehalfterte Kommunalpolitiker ausgeteilt werden. Nur ein eng begrenzter Personenkreis würde davon profitieren.
Irrelevant. Wehrdienst ist Wehrdienst. Zivi war Ersatz für Wehrdienst. Ein soziales Pflichtjahr ohne Verbindung zur Wehrpflicht ist keins von beidem. Niemand hat diesen Dienst schon geleistet. (Disclaimer: Ich hab Zivildienst geleistet.)
Analog: Was wäre mit 18 Jährigen, die viel auf ihre kleinen Geschwister aufpassen? (Oder die in die Ausbildung starten wollen?)
Muss man dazu was sagen? “Keine Lust” ist natürlich kein Grund, wenn wir von einer Pflicht reden.
Was soll mit denen sein? Was wäre mit Perlentauchern oder Modelleisenbahnhobbyisten?
Für die Prüfung der Tauglichkeit hatten wir bei der Wehrpflicht auch einen Weg. Arbeitsmedizinische Untersuchungen sind nicht neu und könnten darauf angewendet werden.
Allgemein interessieren entweder A) alle diese Punkte bei analogen Forderungen für junge Menschen auch keinen, oder sie sind B) Nebelkerzen, bei denen so getan wird, als seien es unbeantwortete Fragen, obwohl die Antwort auf der Hand liegt, oder unterstellen C) irgendwelche fragwürdigen Verhinderungsgründe bestimmter Gruppen, über die erstmal zu diskutieren wäre.
Wie immer sieht man auch hier die gärtnernden Böcke am Werk. Ist man auf einmal selbst potentiell betroffen, kommen die gleichen (bzw. analogen) Gegenargumente, die vorher bei “den Anderen” nicht gegolten haben.
Zwangsarbeit ist für alle Gesellschaftsschichten eine Scheißidee, egal ob jung oder alt. Und ich denke der Vorschlag illustriert genau das (ob das das Ziel war oder nicht).
Eine Pflicht ist ein Zwang, und Leute die unter Zwang arbeiten müssen, werden das bestimmt sehr gut und gründlich machen.
/s
The beatings will continue until morale improves.
Schröder nutzt die Uno Pfeilzurück Karte
.
Stell dir vor du scheißt 40 Jahre lang auf die Zukunft, weil man dir vorgelebt hat, das sei okay und dann kommen jüngere Generationen, wollen dir das klarmachen und du schaltest auf stur und verkennst, dass es angebracht wäre, zumindest offen für die Idee zu sein.
Dein Geld ist weg. Das steckt in VW, BMW und Autobahnen. Deine Rente bezahlen aber die, die jetzt das Problem vor den Füßen haben.
“CDU-Politikerin möchte Boomer fürs CDU-Wählen bestrafen”
kann ich so unterstützen den Vorschlag
Wie wählen die CDU trotzdem wieder.
Wäre es volkswirtschaftlich nicht effizienter, wenn die Leute in ihrem jeweiligen Beruf länger arbeiten?
Was aber deutlich macht, dass das hier im Grunde ein Vorschlag für eine längere Lebensarbeitszeit ist - mit extra Schritten.
No me gusta.
Die Arbeit eines durchschnittlichen Angestellten schafft kaum praktischen Mehrwert für die Bevölkerung, sondern für die jeweilige Firma in der diese Person arbeitet.
Soziale und gemeinnützige Einrichtungen sind immer stark unterbesetzt. Da würde der Vorschlag vermutlich ansetzten.
Ja, verstehe, aber würde in der Praxis schwer… Muss dann die Krankenschwester oder Sozialarbeiterin zur Rente nochmal als Aushilfe ran oder bekommt sie nur weniger Geld, arbeitet sie einfach länger oder nimmt man soziale Berufe aus? Auch viel Spaß mit den alten Leuten die sich bewusst gegen Arbeit mit Menschen oder in sozialen Feldern entschieden haben und hier dann einen Mehrwert schaffen sollen, während sie körperlich nicht mehr die Fittesten sind.
Ja wäre es. Deswegen wird auch das Pflichtjahr nie kommen. Abgesehen davon, dass es verfassungswidrig ist, kann es sich Deutschland gar nicht leisten einen ganzen Jahrgang ein ganzes Jahr von qualifizierter Arbeit abzuhalten.
Also ich fänd ne vernünftige Ehrenamtsförderung sinnvoller. Wenn es gleichzeitig auch noch einfacher wird eins in der eigenen Gemeinde zu finden und neue Möglichkeiten geschaffen werden, könnten ein paar sterbende Ortschaften etwas leben bekommen und die Einsamkeitsgefahr von nicht arbeitenden reduziert werden.
Ehrenamt muss man nicht ausdrücklich fördern, man muss nur ein gesellschaftliches Klima schaffen (oder erhalten), das Ehrenamt zulässt und/oder hervorbringt.
Das beißt sich leider mit dem neoliberalen Fiebertraum einer vollkommen durchkommerzialisierten “Gesellschaft” von hyperindividualistischen Egomanen.
Wobei ich Fördern im Sinne von erleichtern, vereinfachen und anerkennen schon sinnvoll fände.
Die Anforderungen werden werden durch gesetzliche Vorgaben nicht wirklich leichter und werfen so manchem ambitionierten Projekt ziemliche Steine in den Weg. Und auch wenn die Behörden immer wieder das Engagement der Ehrenamtys hervorheben, wird so manche Leistung als selbstverständlich wahrgenommen. Wenn z.B. Andrea Behr die Tafeln als gottgegebene Unterstützung für Arbeitslose darstellt und nicht als Lückenfüller für staatliche Versäumnisse (auch wenn sie es halbherzig versucht zu relativieren).
Ich bin eigentlich eher abgestoßen davon, dass Politiker und/oder Behördenvertreter ehrenamtliche Tätigkeiten in den Himmel loben. Meistens tun sie das aus Eigennutz, denn ein solcher Auftritt gibt gute PR, oder, um davon abzulenken, dass sie ständig dem Ehrenamt den Boden entziehen, sei es durch eine menschenverachtende Wirtschafts- und Sozialpolitik, oder durch immer weiter ausufernde Bürokratie.
Das wirklich Schlimme daran ist, dass wir in der Vergangenheit ein dem Ehrenamt wesentlich zuträglicheres gesellschaftliches Klima hatten, das wird aber seit rund 4 Jahrzehnten systematisch zugunsten der Wirtschaft™ zerstört und dann als Feigenblatt irgendwelche lächerliche Programme zur “Förderung des Ehrenamts” erfunden.
Genau, und darum wäre es schön wenn hier jemand Geld auf den Tisch legt statt nur schöne Worte. Geld für die eigenen Behörden um Vereinen, sozialen Einrichtungen usw. zuzuarbeiten, damit eine gute Sache nicht an der Steuererklärung und Abtragung von Mehrwertsteuer aus Sondereinkünften (…) kaputtgeht sondern Zugang hat zu fachkundigen Beamten die bei diesen Nebensachen unterstützen. Wenns Budget für ein Zubrot für die Rente reicht bin ich auch nicht dagegen. Geld stattdessen für eine kurze Zivilpflicht zu verschleudern wär schade.
Das meine ich ja - Ehrenamt soll eben nicht zur billigen PR für Politiker und Kommunen verkommen oder als Notnagel herhalten, wenn Wirtschaft und Behörden nicht mehr können oder wollen. Das Engagement kann auch einfach angenommen und unterstützt werden und den vielen Freiwilligen und ihren oft guten Ideen einfach der nötige Raum gegeben werden. Und vor allem nicht immer das Gefühl vermittelt, die Unterstützung der Gemeinden wäre eine Bürde für diese sondern eben das was es ist, gemeinnützig.
Ich fürchte, viele haben den Artikel nicht gelesen. Das ist ein provokativer Vorschlag um zu zeigen, wie viel derzeit von der jungen Generation verlangt werden sollte, wenn es nach manchen Menschen geht. Früher Renteneintritt, garantierte Rentenniveaus, Wehrpflicht oder verpflichtende soziale Arbeit (gepaart mit dem Märchen, das würde die Leute in Form biegen und wieder Respekt schaffen) sowie verschobener Klimaschutz - alles Dinge, die jungen Menschen zur Last fallen. Freut euch, eine Unionspolitikerin fasst sich ans Hirn und versucht, die Debatte wieder in die Realität zu führen.
Es wäre schon viel geholfen, wenn die Rentner nicht in der Frühstücks- oder Mittagspause im Supermarkt an der Kasse stehen und ihre roten Cents zählen, weil sie es passend haben. /sarc