Staus kosten Pendler sehr viel Zeit – und Milliarden (www.br.de)
from jagermo@feddit.org to dach@feddit.org on 25 Jun 08:32
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Mit einer der besten Gründe für Full-Remote oder zumindest hybrides Arbeiten. Pendeln ist ein scheiß, v.a. mit dem Auto

#dach

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rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 08:47 next collapse

Berechne man allein für den Zeitverlust einen halben durchschnittlichen Stundenlohn, koste das 427 Euro pro Fahrer. “In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,2 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 14 Prozent gegenüber 2022”, teilte Inrix mit.

Der Preis klingt schon etwas hanebüchen. Es ist ja nicht so, als könnte man in Deutschland in den meisten Jobs einfach mehr arbeiten, wenn der Arbeitsweg schneller geht.

jagermo@feddit.org on 25 Jun 08:59 next collapse

Nein, es bezieht sich ja auf die Zeit, die der Pendler dem Arbeitgeber quasi schenkt, bzw in der er nichts anderes machen kann. Aber ja, der Wert ist verwirrend, wir müssten quasi einen Datenpunkt für “So viel ist eine Stunde Freizeit wert” haben

trollercoaster@sh.itjust.works on 25 Jun 10:15 next collapse

Dafür gibt es keine Zahl, denn Freizeit ist unbezahlbar.

Tryptaminev@lemm.ee on 25 Jun 14:33 collapse

Da Menschen Freizeit gegen Arbeitszeit wechseln, um Geld zu verdienen und dabei auch bestimmte Spielräume haben stimmt das nicht.

Wer sich zwischen 35 Stunden und Lohn X und 40 Stunden mit Lohn Y entscheidet bewertet diese 5 Stunden mit Y-X Geld.

rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 15:24 next collapse

Man kann in Deutschland aber in der Regel nicht endlos viel arbeiten. Je nachdem was für einen Job man hat, kann man häufig nicht einmal unbezahlte, heimliche Überstunden machen, wenn man mit den offiziellen Stunden seines 40h-Jobs fertig ist (bei vielen Büro-Jobs ja, aber Industriemaschinen oder Restaurant-Kunden kann man nicht mit nach Hause nehmen - und zumindest in der Industrie wird in der Regel stark auf die Einhaltung der offiziellen Arbeitszeiten geachtet, während man im Betrieb ist).

Tryptaminev@lemm.ee on 25 Jun 15:34 next collapse

Das man irgendwann an eine Grenze stößt, spätestens mit 24h pro Tag ändert doch nichts daran, dass im Bereich zwischen “ich habe gerade genug Geld zum Überleben” und “Ich bin Selbstständig/Außertariflich/Geschäftsführer/Vertrauensarbeitszeit und mache 80h die Woche weil das Geschäft gerade läuft” Menschen ihre Freizeit gegen Geld tauschen.

Dabei gibt es keinen fixen Preis, weil man z.B. von 40 auf 35 Stunden runtergeht, aber nicht von 35 Stunden auf 30, selbst wenn man es kann. Der Grenznutzen von Geld und Zeit hängt davon ab, wieviel man jeweils hat. Und gerade im Bereich zwischen 30 und 40 Stunden sieht man das in vielen Firmen auch sehr aktiv, dass manche MA lieber etwas mehr Freizeit haben und andere lieber etwas mehr Geld.

rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 15:44 collapse

Die meisten Pendler werden aber Vollzeit arbeiten, und die meisten Leute bekommen es auch nicht bezahlt, wenn sie sich Arbeit mit nach Hause nehmen und dabei Überstunden machen (sofern man sich die Arbeit überhaupt mit nach Hause nehmen kann, was bei den meisten Jobs garnicht möglich ist) - da wird dann vielleicht mit Entlassung gedroht oder man hofft auf eine Gehaltserhöhung, aber das würde die Rechnung im Artikel nicht rechtfertigen.

Asinus@feddit.org on 25 Jun 16:25 collapse

Es geht ja auch gar nicht darum, Arbeit nach Hause mitzunehmen oder tatsächlich mehr zu verdienen, sondern um einen fiktiven Geldwert, den man der Pendel-Zeit zur Vergleichbarkeit innerhalb der Studie beimisst. Daraus leitet sich ja kein Anspruch gegenüber dem Arbeitgeber ab.

Ob Geld der einzige Faktor für so eine Rechnung sein sollte, ist dabei ohnehin Ansichtssache. Ich kann mir vorstellen, dass weitere Faktoren nur auf der individuellen Ebene funktionieren, weil sie schwer oder nicht in Zahlen zu fassen sind. Gerade international ist Geld dann - für die Studie - eine annehmbare Skala.

rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 17:01 collapse

Genau um die Fiktion dieses Geldwerts geht es mir doch. Es gibt ja in vergleichbaren Studien durchaus Geldwertbemessungen, die sich auf einen realen geldwerten Schaden beziehen (z.B. Verspätungen, Spritverbrauch, Erkrankungen die Arztkosten oder sogar Arbeitsausfall bewirken).

Asinus@feddit.org on 25 Jun 17:32 collapse

Ist halt die Frage, was man wirklich messen/vergleichen möchte.

Ich habe nur den Artikel - nicht die Studie gelesen - aber “so aus dem Bauch raus” ließen sich aus “Verspätungszeit” und “halbes Durchschnittseinkommen” eher Schlüsse auf die vorhandene Infrastruktur und Fahrzeugarten schließen, als auf die verspäteten Pendler selbst.

Localhorst86@feddit.org on 26 Jun 11:41 collapse

[…] Restaurant-Kunden kann man nicht mit nach Hause nehmen.

Freundlich fragen kann man aber, das geht sicherlich häufiger als man denkt.

trollercoaster@sh.itjust.works on 26 Jun 07:32 collapse

Da meistens gewisse Zwänge hinter der Erwerbsarbeit stehen und man seinen Lohn nicht beliebig selbst festlegen kann, ist diese Rechnung aber stark einseitig zugunsten derer, die anderer Leute Zeit einkaufen.

bobbytables@discuss.tchncs.de on 25 Jun 13:31 collapse

Das ist wie in der alten VisaMastercard-Werbung:

1 Stunde Arbeit? 50€

40 Stunden Stau? 430€

Freizeit? unbezahlbar

Danke an senseless für die Korrektur!

Senseless@feddit.org on 25 Jun 14:25 collapse

War das nicht Mastercard? Unnützes Wissen kann ich mir erschreckend gut merken.

bobbytables@discuss.tchncs.de on 25 Jun 15:46 collapse

Oh Mist, du hast recht…

JoKi@feddit.org on 25 Jun 09:58 collapse

So wird bei uns halt der Wert von Zeit gemessen, was könnte statt dessen gearbeitet werden! Wobei es in dem Fall ja nicht ganz unpassend ist. Das Pendeln ist schließlich mit der Arbeit verbunden. Für die meisten dürfte das Pendeln allerdings kein Verlust von Stundenlohn bedeuten, sondern von Lebenszeit die ansonsten in erfüllendere Tätigkeiten als die Arbeit gesteckt werden könnte.

rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 15:25 collapse

was könnte statt dessen gearbeitet werden

Vollzeit-Stahlarbeiter nimmt sich Arbeit nach Hause, man kennt’s!

JoKi@feddit.org on 25 Jun 17:10 collapse

Er könnte auch im Stahlwerk wohnen statt zu pendeln. Machen die produktiven Chinesen auch so… /s

rumschlumpel@lemmy.blahaj.zone on 25 Jun 18:59 collapse

Die produktiven Chinesen bekommen doch auch kein Geld für die Mehrarbeit!

JoKi@feddit.org on 25 Jun 22:15 collapse

Der Mehrwert muss ja nicht den Arbeitern zu Gute kommen 😉 /s

KasimirDD@feddit.org on 25 Jun 08:52 next collapse

Ja, aber das sind Kosten der Arbeitnehmer, da ist das egal. Müssten die Arbeitgeber das zahlen sähe es natürlich ganz anders aus.

JoKi@feddit.org on 25 Jun 09:53 collapse

Ist leider die traurige Realität hierzulande. Es wird alles aus Sicht der Wirtschaft betrachtet, selbst wenn ein anderer Blick auch der Wirtschaft zu gute kommen würde. Die Menschen haben keine Zeit/kein Geld zum konsumieren? Die sollten sich lieber überlegen welch negative Auswirkungen deren Wohlstnadsverwahrlosung auf die Wirtschaft hat. /s

AntonMuster@discuss.tchncs.de on 26 Jun 08:06 next collapse

Einfach einen Konsumzwang einführen, schließlich ist sparen schlecht für die Wirtschaft. Oder vielleicht sollten wir den Lohn dem Pöbel gar nicht erst aushändigen, die wissen eh nicht damit umzugehen. Einfach automatisiert verteilen mit KI und so. Oder noch besser: Die Firma behält den Lohn direkt, das senkt auch die Kosten.

trollercoaster@sh.itjust.works on 27 Jun 08:24 collapse

Es wird alles aus Sicht der Wirtschaft betrachtet

Es wird Alles aus der Sicht der Reichen betrachtet, und diese Sicht wird von korrupten Politikern und gekauften Medien als die Sicht der Wirtschaft™ umgedeutet. Aber auch die 99% sind Teil der Volkswirtschaft. Das interessiert nur die 1% nicht, die sich selbst zur “Wirtschaft™” hochstilisiert haben, denn der Rest soll einfach nur die Fresse halten, billig viel arbeiten und dazu noch fleißig konsumieren.

Strider@lemmy.world on 25 Jun 09:04 next collapse

Jaja ist ja alles schön und so, aber jetzt back to the office weil wir uns da alle lieb haben!

Quittenbrot@feddit.org on 25 Jun 09:48 collapse

Niemals!

Dirk@lemmy.ml on 25 Jun 10:02 collapse

Ach komm schon, gibt auch Obstkorb und gratis Wasser.

Strider@lemmy.world on 25 Jun 10:36 next collapse

Pizza und kicker!

Tartufo@lemmy.world on 25 Jun 11:14 collapse

Ich hab mir meine Pflichtbürotage nach dem Speiseplan der Kantine ausgesucht. Die Pizza dort ist echt geil, wenn die mal ansteht. Mit dem Schnitzeltag kann man mich dafür jagen.

Senseless@feddit.org on 25 Jun 14:23 collapse

Hm, irgendwie hatte ich Schnitzeljagd anders in Erinnerung. Ü

AAA@feddit.org on 25 Jun 17:26 collapse

Haha, als ob(st)

Faust@feddit.org on 25 Jun 09:09 collapse

Einzig mögliche Lösung: Mehr Straßen bauen. Bestehende Straßen verbreitern, durch Rückbau von Rad- und Fußwegen.

jagermo@feddit.org on 25 Jun 09:16 next collapse

Nur eine Fahrbahn mehr, Bro, nur ein Streifen, dann ist der Stau sicher weg, Dude, vertraue mir!

~ Beliebiger Verkehrsminister der CSU

Dirk@lemmy.ml on 25 Jun 10:04 next collapse

Meine tägliche Pendelstrecke führt mich auf dem schmalen Radweg an einer in beide Richtungen vierspurigen Straße vorbei. Ich sehe da weder morgens noch abends Autos fahren, die stehen da immer nur. Manchmal hupen auch welche.

Ist das diese “Freiheit”?

aaaaaaaaargh@feddit.org on 25 Jun 20:47 next collapse

Körperliche und verbale Angriffe auf Radfahrer ach sagen wir Nicht-Autofahrer halte ich darüber hinaus für notwendig und richtig.

Duke_Nukem_1990@feddit.de on 26 Jun 13:12 collapse

Bei mir in der Nähe gibt es so ein komisches Konstrukt, da laufen zwei Metallstangen einfach parallel über den Boden…völlig nutzlos. Da könnte man doch eine super Straße bauen 🤔